Das APZ Plauschweekend stellt jedes Jahr den Höhepunkt des Vereinslebens dar und bringt für den einzelnen Teilnehmer etliche Überraschungen. So ist weder klar, wohin es geht, noch was da alles auf einen zukommt.

Dieses Jahr war der Start sehr früh, genauer gesagt am Freitag, 10. Juli 2009 um 13.30 Uhr in Zumikon. Das Oldtimer-Postauto von Fackl, ein treues und meist zuverlässiges Gefährt, fuhr pünktlich in Richtung Westen in unsere Bundeshauptstadt Bern los. Zwischendurch genehmigten sich die Teilnehmer in der komfortabel „First-class-Lounge“ Getränke aus dem bordeigenen Kühlschrank.

Trotz Baustellen und Staus gelang es uns, mit 7-minütiger Verspätung durch die Sicherheitsschleusen des Bundeshauses zu kommen und Einsicht in die verschiedenen Ratssäle und die sagenumwobene Wandelhalle zu haben. Manch einer identifizierte sich mit der Person, in dessen Ratsstuhl er Platz genommen hat, und lauschte gebannt den spannenden Erzählungen der Führerin. Im Anschluss an die Besichtigung des Bundeshaus machten wir noch einen kurzen Spaziergang zum Zytgloggen-Turm in der Altstadt von Bern.

Richtung Berner Oberland ging’s dann weiter (trotz SID über eine frisch geteerte Strasse) nach Münsingen. Nächster Halt war eine über 300 Jahre alte Öle etwas ausserhalb am Eingang zum Emmental. In wunderbarer Berner-Oberland-Mundart wurde berichtet und anschaulich demonstriert, wie in alter Zeit Baumnussöl hergestellt wurde und was die damaligen Leute so alles „ghäbet“ haben. Nicht wenige waren der Versuchung erlegen, ein kleines Fläschchen dieses nicht alltäglichen Öls zu erstehen.

Direkt am Thunersee auf einem TCS-Campingplatz in Gwatt nächtigten wir in Röhren, sogenannten Tubes, welche heimelig und komfortabel eingerichtet waren. Sogar ein eigenes Badezimmer mit Dusche wurde geboten. Zuvor aber gab’s Nachtessen und für die Süssen unter uns ein mächtiges „Merängge“.

Raschelnde Plastiksäcke weckten uns bereits um 07.30 Uhr, da ein jeder auf die frische Morgendusche nicht verzichten wollte. Und schon kurz nach dem Frühstück bei Olga und einem kurzen steilen Aufstieg standen wir in der Beatus-Höhle und liessen uns von den Sagen inspirieren. „Und witer geit’s“.

Eine Schweinshaxe der oberen Gewichtsklasse füllte unsere Mägen im Restaurant der Rugenbräu Brauerei in Matten bei Interlaken. So war es bei einigen von uns zweifelhaft, ob wir die obere Gewichtslimite von 140 kg nicht überschreiten, die massgebend war, ob man auf den Hochseilpark von Interlaken zugelassen wurde. Bis zu 20 m über Waldboden waren da hoch in den Bäumen verschiedene Strecken zu überwinden, natürlich stets gesichert, manchmal schweisstreibende Übungen, manchmal rasante Seilbahnfahrten.

Eine längere Fahrt führte uns über den Brünigpass nach Giswil, von wo aus wir zuerst auf einer anständigen Strasse Richtung Glaubenbüelenpass, dann aber auf eine für Postautobedürfnisse sehr schmalen Strasse auf die Fluonalp fuhren. Hoch über dem Sarnersee mit Blick auf Rigi und Stanserhorn, umgeben von guter Alpenluft, genossen wir fröhliche Abendstunden. Nach urchigen Älplermagronen duellierten sich unser Pfadilieder mit dem Gejodel einiger Innerschweizer. Das gleichmässige Brummen des Stromgenerators wurde nur vom Geschnarche unterbrochen, so dass die Nacht nicht ganz so ruhig war, wie man sich das auf einer Alp vorstellt.

Nach einer abenteuerlichen Talfahrt führte uns der sonntägliche Ausflug aufs Kursschiff des Vierwaldstättersees. Ein Blick in den Motorenraum und in den Führerstand der MS Europa sowie das obligate Plättchen im 1. Klasse Abteil verkürzten den Aufenthalt auf See.

Schon brummte unser Postauto in Richtung Schwyz. Im Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz erhielten wir eine fachkundige Führung zum Thema „Sackmesser; Ein Werkzeug wird Kult“. Die Führung wurde gespickt von noch fachkundigeren Inputs seitens einiger APZler.

Von dieser letzten Station wurde der Heimweg unter die Räder genommen. Dank hervorragendem Zeitmanagement unserer Organisatoren und mit Unterstützung aus dem Orbit (GPS) trafen wir mit minimalem Rückstand in Zumikon ein.

Gebührend gedankt sei den Organisatoren Üle und Muck für das abwechslungsreiche und interessante APZ Plauschweekend wie auch unserem Postautofahrer Fackle für die sichere Fahrt selbst auf schmalsten Alpsträsschen.

Autor: Schlips / 15.07.2009

In der Galerie findest du einige Schnappschüsse vom Plauschweekend 2009.